Honduras und Nicaragua, 7.12.-21.12.06
7.12.
Aufstehen um 2:30, da um 3 Uhr das
Kollektivo nach
Copan in Honduras
abfaehrt. Die
Grenzueberquerung ist eine der einfachsten und wir sind
puentklich um 10 Uhr in
Copan. Habe es total am Magen und mir ist schlecht und ich habe Durchfall. Alles was ich will ist in einen Bus mit Toilette zu steigen und schnell nach
la Ceiba zu fahren, dasmit ich am
naechsten Tag die
Faehre nach
Utila nehmen kann. Leider ist das
zuviel verlangt. Denn mein 10:30 Bus nach
la Ceiba faehrt leider nicht los, da es anscheinend irgendwo auf der Strecke irgendwelche Proteste gibt und ich werde auf 14:30
vertroestet, dann auf 16 Uhr, dann auf 17 Uhr und dann erfahren wir Wartenden, dass eine
grosse Gruppe
Hondurianer eine 10 Kilometer lange Strecke blockiert um gegen Feuerwerk zu protestieren, und dass es in ganz Honduras nur diese eine
Strasse gibt um an die
Kueste zu fahren und keine andere Strecke
moeglich ist. Super! Habe inzwischen eine ganze Menge
Leute kennengelernt, die alle nach
Utila wollen und wir fahren gemeinsam zu einem Hotel, das uns am
naechsten morgen um 5 Uhr wieder zum Busbahnhof bringen soll um dann den Bus nach
la Ceiba zu nehmen.

Alle
beschliessen einheitlich, sich zu
betrinken und das beste aus der Situation zu machen -
ausser mir, denn mir geht es so schlecht, dass ich weder trinken noch essen kann und ich muss die tolle Party leider schon
fruehzeitig verlassen. Habe mir wegen meines Zustands ein Einzelzimmer
gegoennt, dass sich allerdings als alles andere als einzeln entpuppt. Auf dem zweiten Bett entdecke ich
naemlich nach
naeherem Hinschauen eine nette Gruppe von ca. 1000 Ameisen, die sich
ueber mein
Gepaeck hermachen. Wunderbar, mir ist eh schon schlecht! Ich nehme also mein geliebtes
Off-
Mueckenspray und
toete alles was sich bewegt bis die Flasche leer ist. Da das ganze Zimmer nun in
Off untergeht, bin ich zum
Glueck auch so benebelt, dass ich schnell einschlafe und nicht mehr
darueber nachdenken muss, was sonst noch in meinem Zimmer unterwegs ist.
8.12.
Der Bus um 5 Uhr morgens
faehrt natuerlich nicht, da die Leute weiterhin streiken.
Wir versuchen
saemtliche Moeglichkeiten herauszufinden, wie man ansonsten nach la Ceiba kommen
koennte, wie z.B. ein
Kollektivo zu mieten, dass uns durch
Guatemala an die
Kueste von Honduras bringt, oder
zurueck nach
Guatemala City
zurueck zu fahren und einen Flug zu nehmen. Werden jedoch noch einmal auf 13 Uhr
vertroestet und wir
beschliessen, ein letztes
mal zu warten.
Tatsaechlich, der Bus
faehrt um 13 Uhr und wir haben sogar einen Steward an Bord, der kalte
Getraenke,
Snacks und Decken verteilt. Toll! Umsteigen in San
Pedro del Sula und Ankunft in
la Ceiba um 23 Uhr. Zum
Glueck habe ich
fuer uns ein Zimmer im Hotel
Caribe reserviert. Ansonsten ist
naemlich alles ausgebucht.
9.12.
Aufstehen um 6, Einkaufen und dann mit dem Taxi zur
Faehre, die um 9:30
abfaehrt. Mir geht es immer noch nicht wirklich gut und leider hilft mir der hohe Seegang auf dem Weg nach
Utila so garnicht. Ich schaffe es immerhin ohne Zwischenfall, ansonsten
muessen sich 7 Leute auf dem Boot
uebergeben und jeder hat eine
Plastiktuete in der Hand.
Auf
Utila angekommen regnet es in
Stroemen. Zusammen mit
Sam und
Chris bechliesse ich, im
Alton's
Dive Center meinen
Open Water zu machen und wir
koennen bereits am N
achmittag mit dem Kurs beginnen.
Die Unterkunft hat eine
grosse Kueche und auch der
Dorm Room ist relativ
gross und hat sogar
Regalfaecher!!!! Das ist Luxus! Zahlen 3 Dollar pro Nacht pro Person. Abends gehen wir in der tollen "
Treehouse Bar" etwas trinken und ich treffe dort auch
Scott wieder, den ich schon auf
Caye Caulker getroffen habe.
10.12. - 14.12.
Open Water: Mein erster
Tauchgang ist eine Katastrophe und ich
beschliesse ziemlich schnell, dass Tauchen so garnicht mein Ding ist und meine
Patzangst zu
gross ist, um weitermachen zu
koennen. Zwinge mich aber, zumindest die erste halbe Stunde auszuhalten und zumindest die
Uebungen wie Maske
fluten und
Mundstueck verlieren und wiederfinden mitzumachen.
Nach einer halben Stunde wird das
Gefuehl auch langsam besser und ich
beschliesse doch weiterzumachen.


In den
naechsten Tagen haben wir meistens morgens einen
Tauchgang,
fuer den wir um kurz nach 6 aufstehen
muessen und nachmittags Theorie oder frei und lassen es uns bei inzwischen super gutem Wetter gutgehen. Das Tauchen wird von mal zu mal besser und am Mittwoch M
ittag sind wir zertifizierte Taucher und machen am Donnerstag morgen unsere ersten beiden
Fundives auf 18 Meter. Wunderbar!

Die
abende verbringen wir meistens im
Treehouse oder in der
Tranquilabar, die immer irgendeine
Happy Hour hat. Abendesse gibt es entweder selbstgemachtes in unsere
Kueche oder zweimal bei einem Supertollen Italiener, der die besten Spaghetti gemacht hat, die ich in meinem Leben gegessen habe.
15.12.
Aufstehen um 5Uhr - nach genau 2 Stunden Schlaf - und ab zur
Faehre, die um 6:30
abfaehrt. Treffe mich dort mit
Scott, mit dem ich zusammen nach
Nicragua reisen
moechte.
Wir bekommen ein Busticket
fuer einen direkten Bus nach
Tegucigalpa. Dort
muessen wir umsteigen und bekommen zum
Glueck einen der letzten
Plaetze im Bus nach
Choluteca, das in der
Naehe der Grenze nach Nicaragua liegt. Wir kommen dort um 9 Uhr abends an und bekommen ein nettes und
guenstiges Hotelzimmer im Hotel
Pacifico. Haben 2 Betten, 2
Ventilatoren, ein Private
Bath und sogar einen Fernseher! Gucken
King Kong und anderen
Bloedsinn und sind
gluecklich!
16.12.
Aufstehen um kurz nach 6 und Marsch zum Busbahnhof um ein
Kollektivo zur Grenze zu bekommen. Als das vollgepackte
Kollektivo anfaehrt bemerke ich wie durch ein Wunder, dass mein Handy nicht in meiner Tasche ist und ich vermute, dass ich es im Hotelzimmer habe liegen lassen. Bekomme so einen Schock, dass ich mein komplettes Spanisch vergesse und
wild vor mich
hinstammel, dass ich aus dem Bus raus will.
Scott versucht mir mit einem "
Out!
Out" unter die Arme zu greifen, was nicht wirklich besser ist, als das, was ich von mir gebe. Ich schaffe dann aber irgendwie zu formulieren, dass ich etwas im Hotelzimmer vergessen habe und das
Kollektivo beschliesst einheitlich, dass man ruhig gemeinsam zu meinem Hotel fahren kann, damit ich mein Handy holen kann. Was nette Leute! Das Handy ist auch
tatsaechlich da - unter dem Bettlaken versteckt! Die Fahrt kann weiter gehen.
An der Grenze angekommen, werden wir sofort von
zig Honuraianern und
Nicaraguanern umringt, die wahlweise Geld tauschen, E
ssen verkaufen oder uns
ueber die Grenze fahren
moechten. Wir tauschen Geld zu
unmoeglichen Konditionen und finden uns direkt danach zusammen mit unserem
Gepaeck auf einem Fahrrad wieder, das sofort
anfaengt zu fahren ohne das wir den Preis verhandeln konnten. Grober Fehler! Schaffe es aber zum
Glueck fahrender Weise einen akzeptablen Preis auszuhandeln und wir werden zum
Grenzhaeuschen gebracht, wo wir 3 Dollar zahlen
muessen um Honduras zu verlassen und 8 Dollar, um nach Nicaragua einreisen zu
duerfen.
Abzocke! Nach dem Bezahlen geht es weiter auf dem
Fahrradkarren auf die
nicaraguanische (ich denke mal, dieses Adjektiv gibt es nicht wirklich. Falls jemand das Adjektiv von Nicaragua
weiss, bitte als Kommentar schreiben;-))) Seite. Dort stellt sich dann heraus, dass unser Fahrer viel mehr Geld haben
moechte, als wir vereinbart haben und ich
beschliesse, ihn einfach zu ignorieren, springe vom Rad und muss ziemlich viele
Schimpfwoerter ueber mich ergehen lassen, von denen ich zum
Glueck nur die
Haelfte verstehe. Zumindest habe ich Geld gespart. Wir stehen irgendwo in der
Pampa und
muessen 10 Minuten laufen, bis wir wieder
auf einem Platz mit Menschen und Bussen sind. Bekommen ein
Kollektivo nach
Leon und sind bereits zwei-drei Stunden
spaeter dort. Es ist wahnsinnig
heiss und
Scott und ich
beschliessen erstmal in Ruhe zu
fruehstuecken.

Danach laufen wir ein bisschen durch die Stadt und
ueber den Markt.
Das einzige, was uns
tatsaechlich ins Auge
faellt, ist die Kathedrale, die laut
Lonely Planet eine der oder sogar die
aelteste in Central
America ist.
Die
Nicaraguaner sind noch
groessere Machos sind als die Mexikaner (
haette niemals gedacht, dass es noch schlimmer geht), denn wir
muessen leider feststellen, dass es nicht wirklich hilft, wenn man als Frau einen Mann an seiner Seite hat. Der Mann wird dann einfach parallel auf die Frau an seiner Seite angesprochen. Immerhin
weiss Scott jetzt mal, wie das ist, wenn man
staendig angequatscht wird;-))
Beschliessen ziemlich bald, dass wir
Leon irgendwie nicht wirklich
ueberzeugend finden und wir nehmen den
naechsten Bus nach
Granada.
Muessen einmal in
Managua umsteigen und das
Kollektivo nach
Granada bringt uns netterweise direkt zum
Hostel "
Beared Monkey", in dem auch ein Freund von
Scott wohnt -
Mike aus England. Das
Hostel ist wirklich super
schoen und wir bekommen das letzte Doppelzimmer.
Abends
faellt in ganz
Granada fuer ca. 4 Stunden der Strom aus und wir gehen irgendwo im Dunkeln was essen und a
nschliessend im
Cafe Nuit etwas trinken. Das
Cafe kann sich einen
Aggregator leisten und wir
koennen zumindest sehen, was wir trinken.
Verbringen fast den ganzen Abend mit
Raetseln wie "Du
moechtest zu einer Oase gelangen und hast zwei Wege zur Auswahl, doch nur einer ist der richtige. An der Wegkreuzung stehen zwei Menschen, von denen einer immer
luegt und einer immer die Wahrheit sagt. Du darfst genau eine Frage stellen, um den Weg zur Oase herauszufinden. Was fragst du?"
17.12.

Am
naechsten Tag
schlender ich erst mal ein bisschen durch das "weihnachtliche"
Granada (siehe Foto) und fahre
anschliessend alleine mit dem
Chicken Bus nach
Masaya und von dort zu den
Pueblos Blancos Catarina und San
Juan del Oriente. Die
Doerfer sind sehr
schoen und
Catarina hat einen tollen
Aussichtzpunkt ueber die
Laguna de
Apoyo, aber als
europaeische Frau alleine durch Nicaragua zu reisen ist wirklich ein
Spiessroutenlauf. Man wir wirklich von jedem
maennlichen Wesen angesprochen, ob die Ehefrau daneben steht oder das Wesen erst 4 Jahre als ist, ein "
eeehhhhhh Chica!" oder das charmante durch die Zunge gepfiffene "
Ssssssssss" perfektionieren sie alle. Sehr beeindruckend;-)
Komme gegen 4 Uhr zum
Hostel zurueck und fahre zusammen mit
Scott und
Mike an den Hafen des Lago Nicaragua, der
uebrigens das
groesste Binnengewaesser ganz Amerikas ist!!!


Dort mieten wir ein Boot mit
Guide und machen eine Tour durch die Isletas, bei der man eine ganze Reihe
Voegel und Spidermonkeys sehen kann, die so zutraulich sind, dass sie auf einige der Botte springen und dort nach Essen suchen.



Zum Sonnenuntergang halten wir auf einer Insel mit Bar und nehmen einen
Sundowner.
Anschliessend geht es
zurueck zum
Hostel.
Emily ist mit ihrer Gruppe auch
grad zufaellig in
Granada und wir treffen uns zum Essen im
Beared Monkey und gehen
anschliessend nochmal ins
Cafe Nuit zum
Salsa tanzen.
18.12.
Haben eine Tour zur
Laguna Apoyo gebucht, ein einsam gelegener See in der
Naehe von
Granada.

Werden zusammen mit zwei sehr netten
Norwegerinnen, zwei netten deutschen
Maedels Verena und
Elena, die auch in den
naechsten Tagen mit uns zusammen weiter reisen und weiteren
Backpackern auf der
Ladeflaeche eines Transporters eine halbe Stunde
ueber einen Feldweg dorthin
gekarrt. Interessante Art zu reisen. Man hat immerhin gute Sicht und frische Luft;-)


Wir haben eine
Uebernachtung im
Monkey Hat an der
Laguna reserviert. Das
Hostel liegt recht einsam hoch
ueber dem See und ist
wunderschoen. Es gibt einen Badesteg, eine Badeinsel, riesige
Schwimmreifen und
Kayaks. Wir verbringen den ganzen Tag bei bestem Wetter im, am und auf dem Wasser. Das
Hostel hat eine
Kueche und abends kochen wir alles zusammen. Insgesamt sind 9
Backpacker in dem
Hostel. Wir sitzen bis
spaet in
die Nacht alle um einen Tisch im Garten und
muessen Trinkspiele machen, weil irgendwer diese Regel aufstellt.... Ich war es nicht!
19.12.
Werden um halb 8 nach
Granada gebracht - wir sind inzwischen eine Gruppe von 7 Leuten:
Scott,
Mike, die
Israelin Anat, die Amerikanerin
Jane ( die durchaus auch an die gleichnamige
Gefaehrtin von Tarzan erinnert) und die beiden deutschen
Maedels Elena und
Verena aus Freiburg - , wo wir eine Stunde
spaeter den Bus nach
Rivas nahmen, um von dort mit dem Taxi nach San
Jorge zu fahren, um von dort die
Fahere zur
Isla Ometepe in der Mitte des Lago
Nacaragua zu nehmen, um dort ca. 2 Stunden mit dem
Kollektivo zur
Finca Magdalena bei dem Ort
Balgoe zu fahren.

Die Insel
Ometepe sieht von weitem ganz toll aus mit den beiden
ueber 1300 Meter hohen Vulkanen. Sie ist noch nicht wirklich touristisch erschlossen und die geteerte
Strasse endet nach einer halben Stunde Fahrt, sodass die
naechsten 1 1/2 Stunden
ueber eine der
huckeligsten Strassen geht, die ich bisher erlebt habe. Ziehe mir bei der Fahrt den ein oder anderen blauen Fleck zu.

An der
Finca, die eine ehemalige
Kaffeplantage ist, angekommen, stellen wir zudem fest, dass dies sowohl die
guenstigste als auch einfachste Unterkunft unserer Reise ist. Die
Uebernachtung kostet ca. 1,50 Euro. Allerdings
schlaeft man nicht in einem normalen Bett, sondern auf einem
Stueck Tuch, dass wie bei einem Klappstuhl zwischen zwei Klappbalken gespannt ist. Wir buchen fuer den naechsten Tag eine Wanderung auf den Vulkan Masaya, der nicht mehr aktiv und etwas ueber 1300 Meter hoch ist.
Am Spaetnachmittag laufe ich mit Anat in den Ort Balgoe um etwas zu essen fuer die Wanderung zu kaufen. Leider gibt es in keinem der Supermaerkte mehr als Hotdogbroetchen und Tomaten und das ist dann auch mein Wegzehrung fuer den naechsten Tag. Sehr ergibig;-)
Die Finca hat eine Bar und ein Restaurant. Das Restauran hat so gut wie nichts, was auf der Karte steht und schliest um 8. Die Bar schliesst auch um 8 und ab da ist nichts mehr zu tun. Ausserhalb der Finca gibt es weit und breit nichts und wir beschliessen, dass das totlangweilig ist und wir am naechsten Tag nach der Wanderung wieder abreisen moechten. Immerhin ist eine Gruppe Franzosen auf der Finca und ich habe zumindest eine sehr nette Unterhaltung an dem Abend und kann etwas fuer meine franzoesisch Kenntnisse tun. Leider erzaehlen mir die Franzosen auch, dass es oeben auf dem Vulkan kalt, neblig und regnerisch ist und man eigentlich nichts sehen kann. Tja, die Tour ist gebucht und deswegen sind wir ja auch eigentlich da. Ich bin also optimistisch, dass wir gutes Wetter haben und die Tour toll wird - die Hoffnung stirbt zum Schluss!
20.12.
Stehen um 7 Uhr auf, da um 8 Uhr der Fuehrer bestellt ist, mit dem es auf den Vulkan gehen soll. Das Fruehstueck auf der Finca dauaert allerdings viel laenger als gedacht (muessen mehrmals schimmeliges Brot zurueckgehen lassen und sowieso muss man alles zweimal bestellen, bis es kommt), sodass wir erst um halb 9 loslaufen. Der Aufstieg ist anstrengend und wird zunehmend anstrengender, je hoeher man kommt.

Der Weg ist so schmal, dass alle hintereinander gehen muessen und wird immer schlammiger, je hoeher wir kommen.

Bereits nach einer Stunde hat jeder riesige Schlammklumpen statt Schuhe an den Fuessen (habe leider nur ein Foto von Emilys Beinen, die aber ganz gut wiedergeben, wie wir alles aussahen) und alle sind mindestens schon einmal hingefallen. Zudem geht es richtig steil bergauf, schliesslich sind ueber 1300 Hoehenmeter zu bezwingen und es regnet und ist nebelig.
Versuchen uns mit weiteren Raetseln zu unterhalten. (Elena bringt die fortgeschrittene Version des Oasenraetsels: "Du moechstest immer noch zur Oase und wiederum gibt es zwei Wege, nur einer ist richtig. Aber diesmal stehen an der Wegkreuzung 3 Personen: einer, der immer luegt, einer, der immer die Wahrheit sprich und einer der manchaml luegt und manchmal die Wahrheit spricht (dabei gibt es keine Regelmaessigkeit). Du darfst genau zwei Fragen stellen, um den Weg zur Oase herauszufinden. Welche?" Nach einer Stunde Ueberlegen geben wir alle auf und Elena muss klaeren. ich tue das hier natuerlich nicht, da ihr auch ein bisschen uberlegen koennt. Ist aber echt schwer!)
Nach 1 1/2 Stunden kommen wir auf halber Strecke zu einem Aussichtspunkt, von dem man allerdings nichts sehen kann, weil wir mitten in den Wolken stehen. Super! Weitere 1 172 Stunden spaeter erreichen wir endlich total verdreckt und fertig den Kraterrand. Man sieht allerdings nicht, dass man an einem Krater ist, da man eigentlich nur nassen feuchten Wald sieht. Man hat auch hier keinen schoenen Ausblick, weil die Baeume im Weg sind und wir weiterhin komplett in den Wolken stehen. Vom Kraterrand geht es dann nochmal 10 Minuten abwaerts in den Krater hinunter, wo eine Lagune ist. Gut, diese Lagune sieht eigetnlich aus, wie ein gewoehnlicher See, der auch irgendwo im Sauerland liegen koennte, aber immerhin kann man ihn sehen uns es nicht komplett neblig wie am Tag zuvor - so unser Fuehrer.


Wir machen eine halbe Stunde Pause und essen zerquetschte Hotdogbroetchen mit Tomate. Wunderbar! Das Foto von mir ist gruselig, aber zumindest ein Dokument.
Danach geht es an den Abstieg, der fuer die meisten noch beschwerlicher als der Aufstieg ist. Treffen in der Mitte des Weges zufaellig auf Emily - die Welt ist klein - , die auch grad mit ihrer Gruppe auf den Vulkan steigt und mir ein freudiges " this is a bloody nightmare!" entgegenruft. Besser kann man es nicht beschreiben! Man muss nun beim Abstieg auf dem glitschigen Weg noch mehr aufpassen, dass man sich nicht die Haxen bricht, was fuer mich ja nun wirklich nicht ungewoehnlich waere. Ich finde zum Glueck einen Abstieg immer einfacher als einen Aufstieg und muss die ganze Gruppe bei Laune halten, die den Weg runter nicht so lustig findet und es sind einige " Bloody hell!" und "For God's Sake!" Flueche zu hoeren. Eigentlich wunderbar lustig, wenn es nicht so anstrengend waere.

Immerhin haben sich die Wolken verzogen und wir koennen den Blick vom Aussichtspunkt "geniessen".
Gegen halb 4 kommen wir alle ziemlich fertig und komplett zugematscht wieder an der Finca an. Das Raetsel, warum um alles in der Welt Leute auf die insel Ometepe fahren um diesen furchtbaren Vulkan auf einem steilen matschigen glitschigen Waldweg ohne Aussicht besteigen um an einen kalten nebligen Kratersee zu kommen, der als solcher gar nicht zu erkennen ist, bleibt bis heute ungeloest.....
Bestellen uns ein Kollektivo, dass uns ueber 1 1/2 Stunden huckligen Weg und 1/2 Stunde geteerte Strasse zureuck nach Moyogalpa bringt, von wo aus wir am naechsten Tag die Faehre zum Festland zurueck nehmen wollen. Bekommen zum Glueck ein recht nettes Hotel "Los Anchitos", in dem erstmal alles ganz doll duschen und wo wir gut zu abend essen koennen. nach einem Absacker in einer Bar muss ich von Scott und Mike Abschied nehmen, da ich ab naechsten Tag um viertel vor 6 die Faehre nehmen moechte, um mich nach San jose durchzuschlagen, waehrend die Jungs ausschlafen moechten und dann nach San Juan del Sur in Nicaragua fahren moechten. Faellt mir nicht ganz leicht, da ich die beiden - insbesondere Scott - doch sehr in mein Herz geschlossen habe. Aber so ist da mit dem Reisen...
21.12.
Nehme morgens zusammen mit Anat und Jane die Fahere zum Festland und trenne mich dort von den beiden, da ich die einzige bin, die dirket nach San Jose fahren moechte. Bekomme ein sehr guenstiges Taxi, dass mich an die grenze bringt. Die Ausreise aus Nicaragua ist zum Glueck kein problem, da ich recht frueh bin und ich bekomme an der Grenze sogar den letzten Platz in einem Tica Bus, der direkt nach San jose faehrt. Die Schlange auf der Costa Rica Seite ist etwas laenger, aber dennoch ueberschaubar und ich bekomme ohne Probleme meinen Stempel.