Thursday, December 07, 2006




Guatemala

30.11.

Nach genau zwei Stunden Schlaf stehen wir um 2 Uhr morgens auf, um um 3 Uhr den Shuttle nach Tikal nehmen zu koennen. Dort angekommen wandern wir im Dunkeln mit einem Guide durch die Ruinen von Tikal zum Tempel Nr. 4, dem hoechsten von allen Tempeln. Dort oben sitzt schon eine ganze Reihe von Leuten, mit denen wir auf den Sonnenaufgang warten. Leider ist es nebelig und der Sonnenaufgang ist nicht wirklich spektakulaer.
Viel interessanter sind eigentlich die ganzen Geraeusche, die der Regenwald so macht, wenn er langsam erwacht.
Unser Guide fuehrt uns anschliessend zu den einzelnen Gebaeuden von Tikal,die wirklich spektakulaer sind.







Vom Tempel 3 hat man einen wunderbaren Blick ueber das gesamte Gelaende. Wegen der kurzen Nacht sind Emily und ich aber ganz froh, dass es um 10 Uhr dann eine Kaffeepause gibt. Um 11 geht es dann schon wieder zurueck nach Flores, wo wir zwei Stunden spaeter einen Shuttle nach Coban nehmen. Der Shuttle ist alles ander als ausgebucht und wir haben den gesamten Van fuer uns allein. Nach ca. 4 Stunden Fahrt kommen wir in Coban an und werden direkt zum Hotel Casa d'Acuna gebracht. Dort bekommen wir ein 4-Betten Dormatorio ganz fuer uns allein. Wir buchen fuer den naechsten Tage eine Tour zum Semuc Champey und essen im zugehoerigen Restaurant zu abend.

1.12.
Um halb 7 gibt es Fruehstuck und um 7 Uhr geht es los mit einer Gruppe zum Semuc Champey. Die Fahrt dauert sicherlich zwei Stunden und wir werden ganz schoen durchgeschuettelt auf der unbesfestigten Strasse.
Beim Semuc angekommen steigen wir zunaechst hoch zum Mirador, von dem man einen wunderbaren Ausblick ueber den Fluss und die natuerlichen Schwimmckbecken hat. Ein kleiner Teil des Flusses fliesst durch die terassenartigen Becken waehrend der groessere Teil des Flusses 300 unterirdisch durch eine Hoehle fliesst.

Nach dem Abstieg gehen wir im Fluss schwimmen und schmimmen flussabwaerts von einem Becken ins naechste. Am letzten Becken geht es so nicht weiter, da es hier knapp 20 Meter ueber Felsen und einen Waasserfall runtergeht. Der Guide holt eine Leiter vom Flussufer und wir werden 5-10 Meter am Wasserfall entlang nach unten auf einen Vorsprung abgeseilt. Sehr abtenteuerlich und in dieser Form in Europa sicherlich nicht erlaubt. Aber wir sind ja nicht in Europa. Von dem Vorsprung aus fuehrt ein Felsen unter und hinter den Wasserfall und wir koennen zur Hoehle krabbeln, durch die der Fluss fliesst. Dann krabbeln wir alle wieder zurueck und man hat nun die Wahl die Leiter wieder hoch zu klettern, oder 11 Meter hinab in den Fluss zu springen und am Felsen am Flussufer desn Weg nach oben zurueck zu klettern. Ich beschliesse, dass ein 11 Meter Sprung inklusive Steiwandklettern definitv besser in meinem blog aussehen als eine Leiter und springe! Auch wenn mein Bikini im Wasser kurzfristig einen anderen Weg nimmt als ich, komme ich doch heile am Flussufer und anschliessen nach einer Klettertour oben wieder an.
Nach einer kurzen Mittagspause geht es weiter nach Lanquin, so wir uns zu Fuss die Tropfsteinhoele anschauen. Wir werden vorher darauf hingewiesen, dass wir besser keine Platzangst und keine Angst vor Spinnen haben sollten. Gut - ich habe beides ein wenig, aber egal - wer 11 Meter springen kann, nimmt es auch mit einer Spinne auf.

Der Besuch der Tropfsteinhoehle ist auch eher wieder individueller und sehr uneuropaeisch gesteltet. Wir duerfen so ziemlich jeden Stalagmiten und -titen anfassen - was wir teilweise sogar muessen, da es eher eine Klettertour als ein Spaziergang ist. Wir treffen auch auf eine der angekuendigten grossen Spinnen sowie auf einer grosse Anzahl Feldermaeuse, die ganz zutraulich direkt vor meinem Gesicht schwirren. Die Hoehle selbst ist der Hammer und aussergewohenlich hoch und gross. Die Tour lohnt sich definitiv. Gegen 6 geht es zurueck zum Hotel, wo wir nach einem Abendessen tot ins Bett fallen.
2.12.
Nehmen den Bus nach Uspatan. um uns von dort zum Lago Atitlan durchzuschlagen - keine leichtes Unterfangen, da es in Stroehmen regnet und die Strasse, die ohnehin eigentlich nur ein Feldweg ist, kaum noch zu sehen ist. Aber das scheint hier ganz normal zu sein und wir kommen tatsaechlich 4 Stunden spaeter dort an und werden direkt in den naechsten Bus nach Santa Cruz, kurz Quiché, geschoben. Das ist das tolle an Guatemala: man muss noch nicht mal fragen, wie man irgendwo hin kommt, da einem auf jeden Fall 10 Guatemaler entgegen gerannt kommen, die alle moeglichen Staedtenamen schreien, die angefahren werden. Man muss sich dann nur den richtigen aussuchen.
Zusammen mit Emily und mir sitzen genau 27 Leute in dem Kollektivo, das eigentlich fuer 15 Personen gedacht ist, aber gut, so ist es halt ein bisschen gemuetlicher und es schlaeft sich auch auf dem Neben- oder Voerdermann ganz gut.

Irgendwo in der Pampa bei Sacapulas werden wir dann nochmal in einen anderen Bus verfrachtet - meine Gelegenheit, um aufs Klo zu springen, wo ich ganze 6 1/2 Stunden nicht gewesen bin - fuer mich ein Rekord! Ein weiterer Rekord ist, dass wir den ganzen Tag nur von einer Tuete mit 8 Keksen leben, da auch keine Zeit ist, etwas zu essen zu kaufen. Um 5 Uhr muessen wir dann nochmal den Bus wechseln um nach Chichicastenango zu kommen, wo wir die Nacht verbringen wollen. Chichi ist bekannt fuer einen der groessten Wochenmaerkte in ganz Guatemala. Da am naechstem Tag Sonntag und damit Markttag ist, wollen wir die Gelegenheit nutzen.
Wir bekommen ein winziges Zimmer im sprachlich passenden "Mini Hotel Chichicasteca" und fallen nach einem Abendessen im super schoenen Restaurant "San Juan" tot ins Bett. Busfahren ist echt anstrengend!
3.12.
Werden um 6 Uhr vom Markttreiben geweckt, da unser Hotel quasi auf dem Marktplatz steht. Nach einem super Fruestueck im " Villa de los Cofrades" stuerzen wir uns ins Markgeschehen und weren 2 Stunden spaeter um einige Gegenstaende reicher wieder ausgespuckt.



Holen unsere Rucksaecke aus dem Hotel und machen uns auf die Reise nach Panajachel am Lago Atitlan. Muessen auch hier wieder zig mal umsteigen und laufen einige Extra Kilometer, weil wir denken, wir sind schon in Panajachel, was aber leider nicht stimmt und so muessen wir wieder zurueck laufen und den naechsten Bus nehmen.
Kommen schliesslich doch in Panjachel an und nehmen das Wassertaxi nach Jaibalito, wo wir eine nacht im "Casa del mundo" verbringen wollen. Das Hostel ist zwar etwas teurer, aber dafuer sicherlich einer der schoensten plaetze, die man sich ueberhaupt vorstellen kann. Das Haus ist hoch ueber dem Wasser ind en Felsen gebaut und hat rundherum zig kleine Terassen mit Liegestuehlen oder Steinbaenken zum sitzen, liegen und Ausruhen. Im Garten haengen ueberall Haengematten und es gibt ein "Hottub" ein Whirlpool, in dem man direkt ueber dem See sitzt.
Wir bekommen ein Zimmer, das unten im Garten in einem kleinen Holzhaus liegt. Das ganze Haus ist eigentlich das Zimmer, das rundherum von Fenstern umgeben ist. Wunderschoen! Ausserdem hat man vom Bett aus einen wunderbaren Blick auf die Vulkane, die den Lago Atitlan umgeben.
Laufen am Nachmittag den schoenen Wanderweg nach Santa Cruz und nehmen von dort ein Wassertaxi nach Panajachel zum Geld holen. Einen Automaten gibt es naemlich weder in Santa Cruz noch in Jaibalito.
Der Extra Weg lohnt sich allerdings, da wir von Panajachel einen wunderbaren Sonnenuntergang bewundern koennen.

Abends gibt es ein richtig gutes Abendessen im Casa del Mundo mit allen gaesten, die dort wohnen. Da das Haus so abgelegen liegt, hat man auch kaum eine andere Moeglichkeit. Setzen uns anschliessend noch in eine Steinhoehle unten am Wasser und trinken ein Glaeschen Wein. In der Nacht ist es so stuermisch, dass ich richtig schiss kriege, dass es unser haeuschen wegweht, aber wir haben Glueck und ueberleben und ich kann am naechsten Tag den Sonnenaufgang bewundern.

4.12.

Beginnen den Tag mit einem Fruhstueck auf einer der kleinen Terassen am See und einem abschliessenden Sonnenbad. Danach gehts mit dem Wassertaxi nach San marco, wo Emyli in der "Besinnungspyramide" fuer den Nachmittag eine Tarotsession beim Majestro bucht.;-)))

Dann fahren wir weiter mit dem naechsten Wassertaxi nach San Pedro, wo wir auf einen ganzen Hauefen von Leuten treffen, die wir schon in Mexiko und Belize getroffen haben.

Wir bekommen ein sehr guenstiges Hotel und gehen zum Mittagessen an den Pier. Danach faehrt Emily zum Majestro und ich verbringe den Nachmittag am Pier und schreibe bei 30 Grad in der Sonne Weinachtskarten.

Als Emily zurueck kommt, trinken wir in unserem unser Flaeschchen Wein vom Vorabend zu Ende - im Dunkeln, denn in San Pedro faellte immer wieder mal fuer eine halbe Stunde der Strom aus. Danach wollen wir in San pedro ausgehen, was allerdings an einem Montag abend nicht moeglich ist, da sich Montags alle vom Wochenende erholen oder in anderen Staedten um den See weiterfeiern. Ein Kellner in einer einsamen Bar hat Mitleid mit uns und gibt uns einen Drink aus. Danach gehen wir ins Bett, etwas anderes bleibt uns kaum uebrig.

5.12.

Nehmen das Wassertaxi nach Panajachel und von dort den Bus nach Antigua - so ziemlich die schlimmste Fahrt, da der Fahrer anscheinend Kamikaze mit Vornamen heisst und es an ein Wunder grenzt, dass wir ohne Umzukippen oder andere Arten von Unfall in Antigua ankommen. Bekommen zwei betten im Dormatorio des wunderbaren "Yellow House", das eines der besten Backpacker ist, das ich gesehen habe. Wir koennen sogar heiss duschen!

Anschliessend bummeln wir durch Antigua, kaufen Weihnachtsgeschenke und gehen anschliessend ins Kino, wo der Film "The Derailed" laeuft. Wunderbare Unterhaltung und toll, mal wieder einen Film zu sehen. Finden anschliessend tatsaechlich noch ein Restaurant, das um 11 Uhr abends noch Essen macht.
6.12.
Am naechsten Tag bummeln wir vormittags nochmal durch die Stadt und fahren um halb 3 mit einer Gruppe und einem Fuehrer zum Vulkan Pacaya.
Der Aufstieg dauert ca. 1 1/2 Stunden. leider kann man nicht mehr ganz bis zum Krater hochgehen, da der Vulkan ein halbes Jahr vorher ausgebrochen ist und der Weg von einem riesigen Haufen getrockneter Lava verschuettet ist.
Zwischen den einzelnen Brocken, ueber die wir drueber klettern koennen, kann man noch die heisse Glut sehen. Wir schauen uns den Sonnenuntergang an und machen uns anschliessend im Dunkeln wieder an den Abstieg, was garnicht einfach ist, da ma hoellisch aufpassen muss, nicht irgendwo in die heisse Glut zu treten.