Saturday, December 23, 2006

Honduras und Nicaragua, 7.12.-21.12.06

7.12.
Aufstehen um 2:30, da um 3 Uhr das Kollektivo nach Copan in Honduras abfaehrt. Die Grenzueberquerung ist eine der einfachsten und wir sind puentklich um 10 Uhr in Copan. Habe es total am Magen und mir ist schlecht und ich habe Durchfall. Alles was ich will ist in einen Bus mit Toilette zu steigen und schnell nach la Ceiba zu fahren, dasmit ich am naechsten Tag die Faehre nach Utila nehmen kann. Leider ist das zuviel verlangt. Denn mein 10:30 Bus nach la Ceiba faehrt leider nicht los, da es anscheinend irgendwo auf der Strecke irgendwelche Proteste gibt und ich werde auf 14:30 vertroestet, dann auf 16 Uhr, dann auf 17 Uhr und dann erfahren wir Wartenden, dass eine grosse Gruppe Hondurianer eine 10 Kilometer lange Strecke blockiert um gegen Feuerwerk zu protestieren, und dass es in ganz Honduras nur diese eine Strasse gibt um an die Kueste zu fahren und keine andere Strecke moeglich ist. Super! Habe inzwischen eine ganze Menge Leute kennengelernt, die alle nach Utila wollen und wir fahren gemeinsam zu einem Hotel, das uns am naechsten morgen um 5 Uhr wieder zum Busbahnhof bringen soll um dann den Bus nach la Ceiba zu nehmen.

Alle beschliessen einheitlich, sich zu betrinken und das beste aus der Situation zu machen - ausser mir, denn mir geht es so schlecht, dass ich weder trinken noch essen kann und ich muss die tolle Party leider schon fruehzeitig verlassen. Habe mir wegen meines Zustands ein Einzelzimmer gegoennt, dass sich allerdings als alles andere als einzeln entpuppt. Auf dem zweiten Bett entdecke ich naemlich nach naeherem Hinschauen eine nette Gruppe von ca. 1000 Ameisen, die sich ueber mein Gepaeck hermachen. Wunderbar, mir ist eh schon schlecht! Ich nehme also mein geliebtes Off- Mueckenspray und toete alles was sich bewegt bis die Flasche leer ist. Da das ganze Zimmer nun in Off untergeht, bin ich zum Glueck auch so benebelt, dass ich schnell einschlafe und nicht mehr darueber nachdenken muss, was sonst noch in meinem Zimmer unterwegs ist.

8.12.

Der Bus um 5 Uhr morgens faehrt natuerlich nicht, da die Leute weiterhin streiken.
Wir versuchen saemtliche Moeglichkeiten herauszufinden, wie man ansonsten nach la Ceiba kommen koennte, wie z.B. ein Kollektivo zu mieten, dass uns durch Guatemala an die Kueste von Honduras bringt, oder zurueck nach Guatemala City zurueck zu fahren und einen Flug zu nehmen. Werden jedoch noch einmal auf 13 Uhr vertroestet und wir beschliessen, ein letztes mal zu warten. Tatsaechlich, der Bus faehrt um 13 Uhr und wir haben sogar einen Steward an Bord, der kalte Getraenke, Snacks und Decken verteilt. Toll! Umsteigen in San Pedro del Sula und Ankunft in la Ceiba um 23 Uhr. Zum Glueck habe ich fuer uns ein Zimmer im Hotel Caribe reserviert. Ansonsten ist naemlich alles ausgebucht.

9.12.

Aufstehen um 6, Einkaufen und dann mit dem Taxi zur Faehre, die um 9:30 abfaehrt. Mir geht es immer noch nicht wirklich gut und leider hilft mir der hohe Seegang auf dem Weg nach Utila so garnicht. Ich schaffe es immerhin ohne Zwischenfall, ansonsten muessen sich 7 Leute auf dem Boot uebergeben und jeder hat eine Plastiktuete in der Hand.

Auf Utila angekommen regnet es in Stroemen. Zusammen mit Sam und Chris bechliesse ich, im Alton's Dive Center meinen Open Water zu machen und wir koennen bereits am Nachmittag mit dem Kurs beginnen. Die Unterkunft hat eine grosse Kueche und auch der Dorm Room ist relativ gross und hat sogar Regalfaecher!!!! Das ist Luxus! Zahlen 3 Dollar pro Nacht pro Person. Abends gehen wir in der tollen "Treehouse Bar" etwas trinken und ich treffe dort auch Scott wieder, den ich schon auf Caye Caulker getroffen habe.

10.12. - 14.12.

Open Water: Mein erster Tauchgang ist eine Katastrophe und ich beschliesse ziemlich schnell, dass Tauchen so garnicht mein Ding ist und meine Patzangst zu gross ist, um weitermachen zu koennen. Zwinge mich aber, zumindest die erste halbe Stunde auszuhalten und zumindest die Uebungen wie Maske fluten und Mundstueck verlieren und wiederfinden mitzumachen.
Nach einer halben Stunde wird das Gefuehl auch langsam besser und ich beschliesse doch weiterzumachen.
In den naechsten Tagen haben wir meistens morgens einen Tauchgang, fuer den wir um kurz nach 6 aufstehen muessen und nachmittags Theorie oder frei und lassen es uns bei inzwischen super gutem Wetter gutgehen. Das Tauchen wird von mal zu mal besser und am Mittwoch Mittag sind wir zertifizierte Taucher und machen am Donnerstag morgen unsere ersten beiden Fundives auf 18 Meter. Wunderbar!



Die abende verbringen wir meistens im Treehouse oder in der Tranquilabar, die immer irgendeine Happy Hour hat. Abendesse gibt es entweder selbstgemachtes in unsere Kueche oder zweimal bei einem Supertollen Italiener, der die besten Spaghetti gemacht hat, die ich in meinem Leben gegessen habe.




15.12.

Aufstehen um 5Uhr - nach genau 2 Stunden Schlaf - und ab zur Faehre, die um 6:30 abfaehrt. Treffe mich dort mit Scott, mit dem ich zusammen nach Nicragua reisen moechte.
Wir bekommen ein Busticket fuer einen direkten Bus nach Tegucigalpa. Dort muessen wir umsteigen und bekommen zum Glueck einen der letzten Plaetze im Bus nach Choluteca, das in der Naehe der Grenze nach Nicaragua liegt. Wir kommen dort um 9 Uhr abends an und bekommen ein nettes und guenstiges Hotelzimmer im Hotel Pacifico. Haben 2 Betten, 2 Ventilatoren, ein Private Bath und sogar einen Fernseher! Gucken King Kong und anderen Bloedsinn und sind gluecklich!

16.12.

Aufstehen um kurz nach 6 und Marsch zum Busbahnhof um ein Kollektivo zur Grenze zu bekommen. Als das vollgepackte Kollektivo anfaehrt bemerke ich wie durch ein Wunder, dass mein Handy nicht in meiner Tasche ist und ich vermute, dass ich es im Hotelzimmer habe liegen lassen. Bekomme so einen Schock, dass ich mein komplettes Spanisch vergesse und wild vor mich hinstammel, dass ich aus dem Bus raus will. Scott versucht mir mit einem "Out! Out" unter die Arme zu greifen, was nicht wirklich besser ist, als das, was ich von mir gebe. Ich schaffe dann aber irgendwie zu formulieren, dass ich etwas im Hotelzimmer vergessen habe und das Kollektivo beschliesst einheitlich, dass man ruhig gemeinsam zu meinem Hotel fahren kann, damit ich mein Handy holen kann. Was nette Leute! Das Handy ist auch tatsaechlich da - unter dem Bettlaken versteckt! Die Fahrt kann weiter gehen.
An der Grenze angekommen, werden wir sofort von zig Honuraianern und Nicaraguanern umringt, die wahlweise Geld tauschen, Essen verkaufen oder uns ueber die Grenze fahren moechten. Wir tauschen Geld zu unmoeglichen Konditionen und finden uns direkt danach zusammen mit unserem Gepaeck auf einem Fahrrad wieder, das sofort anfaengt zu fahren ohne das wir den Preis verhandeln konnten. Grober Fehler! Schaffe es aber zum Glueck fahrender Weise einen akzeptablen Preis auszuhandeln und wir werden zum Grenzhaeuschen gebracht, wo wir 3 Dollar zahlen muessen um Honduras zu verlassen und 8 Dollar, um nach Nicaragua einreisen zu duerfen. Abzocke! Nach dem Bezahlen geht es weiter auf dem Fahrradkarren auf die nicaraguanische (ich denke mal, dieses Adjektiv gibt es nicht wirklich. Falls jemand das Adjektiv von Nicaragua weiss, bitte als Kommentar schreiben;-))) Seite. Dort stellt sich dann heraus, dass unser Fahrer viel mehr Geld haben moechte, als wir vereinbart haben und ich beschliesse, ihn einfach zu ignorieren, springe vom Rad und muss ziemlich viele Schimpfwoerter ueber mich ergehen lassen, von denen ich zum Glueck nur die Haelfte verstehe. Zumindest habe ich Geld gespart. Wir stehen irgendwo in der Pampa und muessen 10 Minuten laufen, bis wir wieder
auf einem Platz mit Menschen und Bussen sind. Bekommen ein Kollektivo nach Leon und sind bereits zwei-drei Stunden spaeter dort. Es ist wahnsinnig heiss und Scott und ich beschliessen erstmal in Ruhe zu fruehstuecken.


Danach laufen wir ein bisschen durch die Stadt und ueber den Markt.
Das einzige, was uns tatsaechlich ins Auge faellt, ist die Kathedrale, die laut Lonely Planet eine der oder sogar die aelteste in Central America ist.
Die Nicaraguaner sind noch groessere Machos sind als die Mexikaner (haette niemals gedacht, dass es noch schlimmer geht), denn wir muessen leider feststellen, dass es nicht wirklich hilft, wenn man als Frau einen Mann an seiner Seite hat. Der Mann wird dann einfach parallel auf die Frau an seiner Seite angesprochen. Immerhin weiss Scott jetzt mal, wie das ist, wenn man staendig angequatscht wird;-))


Beschliessen ziemlich bald, dass wir Leon irgendwie nicht wirklich ueberzeugend finden und wir nehmen den naechsten Bus nach Granada. Muessen einmal in Managua umsteigen und das Kollektivo nach Granada bringt uns netterweise direkt zum Hostel "Beared Monkey", in dem auch ein Freund von Scott wohnt - Mike aus England. Das Hostel ist wirklich super schoen und wir bekommen das letzte Doppelzimmer.

Abends faellt in ganz Granada fuer ca. 4 Stunden der Strom aus und wir gehen irgendwo im Dunkeln was essen und anschliessend im Cafe Nuit etwas trinken. Das Cafe kann sich einen Aggregator leisten und wir koennen zumindest sehen, was wir trinken. Verbringen fast den ganzen Abend mit Raetseln wie "Du moechtest zu einer Oase gelangen und hast zwei Wege zur Auswahl, doch nur einer ist der richtige. An der Wegkreuzung stehen zwei Menschen, von denen einer immer luegt und einer immer die Wahrheit sagt. Du darfst genau eine Frage stellen, um den Weg zur Oase herauszufinden. Was fragst du?"


17.12.

Am naechsten Tag schlender ich erst mal ein bisschen durch das "weihnachtliche" Granada (siehe Foto) und fahre anschliessend alleine mit dem Chicken Bus nach Masaya und von dort zu den Pueblos Blancos Catarina und San Juan del Oriente. Die Doerfer sind sehr schoen und Catarina hat einen tollen Aussichtzpunkt ueber die Laguna de Apoyo, aber als europaeische Frau alleine durch Nicaragua zu reisen ist wirklich ein Spiessroutenlauf. Man wir wirklich von jedem maennlichen Wesen angesprochen, ob die Ehefrau daneben steht oder das Wesen erst 4 Jahre als ist, ein "eeehhhhhh Chica!" oder das charmante durch die Zunge gepfiffene "Ssssssssss" perfektionieren sie alle. Sehr beeindruckend;-)
Komme gegen 4 Uhr zum Hostel zurueck und fahre zusammen mit Scott und Mike an den Hafen des Lago Nicaragua, der uebrigens das groesste Binnengewaesser ganz Amerikas ist!!!


Dort mieten wir ein Boot mit Guide und machen eine Tour durch die Isletas, bei der man eine ganze Reihe Voegel und Spidermonkeys sehen kann, die so zutraulich sind, dass sie auf einige der Botte springen und dort nach Essen suchen.











Zum Sonnenuntergang halten wir auf einer Insel mit Bar und nehmen einen Sundowner. Anschliessend geht es zurueck zum Hostel.










Emily ist mit ihrer Gruppe auch grad zufaellig in Granada und wir treffen uns zum Essen im Beared Monkey und gehen anschliessend nochmal ins Cafe Nuit zum Salsa tanzen.



18.12.

Haben eine Tour zur Laguna Apoyo gebucht, ein einsam gelegener See in der Naehe von Granada.


Werden zusammen mit zwei sehr netten Norwegerinnen, zwei netten deutschen Maedels Verena und Elena, die auch in den naechsten Tagen mit uns zusammen weiter reisen und weiteren Backpackern auf der Ladeflaeche eines Transporters eine halbe Stunde ueber einen Feldweg dorthin gekarrt. Interessante Art zu reisen. Man hat immerhin gute Sicht und frische Luft;-)





Wir haben eine Uebernachtung im Monkey Hat an der Laguna reserviert. Das Hostel liegt recht einsam hoch ueber dem See und ist wunderschoen. Es gibt einen Badesteg, eine Badeinsel, riesige Schwimmreifen und Kayaks. Wir verbringen den ganzen Tag bei bestem Wetter im, am und auf dem Wasser. Das Hostel hat eine Kueche und abends kochen wir alles zusammen. Insgesamt sind 9 Backpacker in dem Hostel. Wir sitzen bis spaet in die Nacht alle um einen Tisch im Garten und muessen Trinkspiele machen, weil irgendwer diese Regel aufstellt.... Ich war es nicht!


19.12.


Werden um halb 8 nach Granada gebracht - wir sind inzwischen eine Gruppe von 7 Leuten: Scott, Mike, die Israelin Anat, die Amerikanerin Jane ( die durchaus auch an die gleichnamige Gefaehrtin von Tarzan erinnert) und die beiden deutschen Maedels Elena und Verena aus Freiburg - , wo wir eine Stunde spaeter den Bus nach Rivas nahmen, um von dort mit dem Taxi nach San Jorge zu fahren, um von dort die Fahere zur Isla Ometepe in der Mitte des Lago Nacaragua zu nehmen, um dort ca. 2 Stunden mit dem Kollektivo zur Finca Magdalena bei dem Ort Balgoe zu fahren.

Die Insel Ometepe sieht von weitem ganz toll aus mit den beiden ueber 1300 Meter hohen Vulkanen. Sie ist noch nicht wirklich touristisch erschlossen und die geteerte Strasse endet nach einer halben Stunde Fahrt, sodass die naechsten 1 1/2 Stunden ueber eine der huckeligsten Strassen geht, die ich bisher erlebt habe. Ziehe mir bei der Fahrt den ein oder anderen blauen Fleck zu.




An der Finca, die eine ehemalige Kaffeplantage ist, angekommen, stellen wir zudem fest, dass dies sowohl die guenstigste als auch einfachste Unterkunft unserer Reise ist. Die Uebernachtung kostet ca. 1,50 Euro. Allerdings schlaeft man nicht in einem normalen Bett, sondern auf einem Stueck Tuch, dass wie bei einem Klappstuhl zwischen zwei Klappbalken gespannt ist. Wir buchen fuer den naechsten Tag eine Wanderung auf den Vulkan Masaya, der nicht mehr aktiv und etwas ueber 1300 Meter hoch ist.


Am Spaetnachmittag laufe ich mit Anat in den Ort Balgoe um etwas zu essen fuer die Wanderung zu kaufen. Leider gibt es in keinem der Supermaerkte mehr als Hotdogbroetchen und Tomaten und das ist dann auch mein Wegzehrung fuer den naechsten Tag. Sehr ergibig;-)


Die Finca hat eine Bar und ein Restaurant. Das Restauran hat so gut wie nichts, was auf der Karte steht und schliest um 8. Die Bar schliesst auch um 8 und ab da ist nichts mehr zu tun. Ausserhalb der Finca gibt es weit und breit nichts und wir beschliessen, dass das totlangweilig ist und wir am naechsten Tag nach der Wanderung wieder abreisen moechten. Immerhin ist eine Gruppe Franzosen auf der Finca und ich habe zumindest eine sehr nette Unterhaltung an dem Abend und kann etwas fuer meine franzoesisch Kenntnisse tun. Leider erzaehlen mir die Franzosen auch, dass es oeben auf dem Vulkan kalt, neblig und regnerisch ist und man eigentlich nichts sehen kann. Tja, die Tour ist gebucht und deswegen sind wir ja auch eigentlich da. Ich bin also optimistisch, dass wir gutes Wetter haben und die Tour toll wird - die Hoffnung stirbt zum Schluss!


20.12.


Stehen um 7 Uhr auf, da um 8 Uhr der Fuehrer bestellt ist, mit dem es auf den Vulkan gehen soll. Das Fruehstueck auf der Finca dauaert allerdings viel laenger als gedacht (muessen mehrmals schimmeliges Brot zurueckgehen lassen und sowieso muss man alles zweimal bestellen, bis es kommt), sodass wir erst um halb 9 loslaufen. Der Aufstieg ist anstrengend und wird zunehmend anstrengender, je hoeher man kommt.


Der Weg ist so schmal, dass alle hintereinander gehen muessen und wird immer schlammiger, je hoeher wir kommen. Bereits nach einer Stunde hat jeder riesige Schlammklumpen statt Schuhe an den Fuessen (habe leider nur ein Foto von Emilys Beinen, die aber ganz gut wiedergeben, wie wir alles aussahen) und alle sind mindestens schon einmal hingefallen. Zudem geht es richtig steil bergauf, schliesslich sind ueber 1300 Hoehenmeter zu bezwingen und es regnet und ist nebelig.

Versuchen uns mit weiteren Raetseln zu unterhalten. (Elena bringt die fortgeschrittene Version des Oasenraetsels: "Du moechstest immer noch zur Oase und wiederum gibt es zwei Wege, nur einer ist richtig. Aber diesmal stehen an der Wegkreuzung 3 Personen: einer, der immer luegt, einer, der immer die Wahrheit sprich und einer der manchaml luegt und manchmal die Wahrheit spricht (dabei gibt es keine Regelmaessigkeit). Du darfst genau zwei Fragen stellen, um den Weg zur Oase herauszufinden. Welche?" Nach einer Stunde Ueberlegen geben wir alle auf und Elena muss klaeren. ich tue das hier natuerlich nicht, da ihr auch ein bisschen uberlegen koennt. Ist aber echt schwer!)


Nach 1 1/2 Stunden kommen wir auf halber Strecke zu einem Aussichtspunkt, von dem man allerdings nichts sehen kann, weil wir mitten in den Wolken stehen. Super! Weitere 1 172 Stunden spaeter erreichen wir endlich total verdreckt und fertig den Kraterrand. Man sieht allerdings nicht, dass man an einem Krater ist, da man eigentlich nur nassen feuchten Wald sieht. Man hat auch hier keinen schoenen Ausblick, weil die Baeume im Weg sind und wir weiterhin komplett in den Wolken stehen. Vom Kraterrand geht es dann nochmal 10 Minuten abwaerts in den Krater hinunter, wo eine Lagune ist. Gut, diese Lagune sieht eigetnlich aus, wie ein gewoehnlicher See, der auch irgendwo im Sauerland liegen koennte, aber immerhin kann man ihn sehen uns es nicht komplett neblig wie am Tag zuvor - so unser Fuehrer.




Wir machen eine halbe Stunde Pause und essen zerquetschte Hotdogbroetchen mit Tomate. Wunderbar! Das Foto von mir ist gruselig, aber zumindest ein Dokument.
Danach geht es an den Abstieg, der fuer die meisten noch beschwerlicher als der Aufstieg ist. Treffen in der Mitte des Weges zufaellig auf Emily - die Welt ist klein - , die auch grad mit ihrer Gruppe auf den Vulkan steigt und mir ein freudiges " this is a bloody nightmare!" entgegenruft. Besser kann man es nicht beschreiben! Man muss nun beim Abstieg auf dem glitschigen Weg noch mehr aufpassen, dass man sich nicht die Haxen bricht, was fuer mich ja nun wirklich nicht ungewoehnlich waere. Ich finde zum Glueck einen Abstieg immer einfacher als einen Aufstieg und muss die ganze Gruppe bei Laune halten, die den Weg runter nicht so lustig findet und es sind einige " Bloody hell!" und "For God's Sake!" Flueche zu hoeren. Eigentlich wunderbar lustig, wenn es nicht so anstrengend waere.
Immerhin haben sich die Wolken verzogen und wir koennen den Blick vom Aussichtspunkt "geniessen".
Gegen halb 4 kommen wir alle ziemlich fertig und komplett zugematscht wieder an der Finca an. Das Raetsel, warum um alles in der Welt Leute auf die insel Ometepe fahren um diesen furchtbaren Vulkan auf einem steilen matschigen glitschigen Waldweg ohne Aussicht besteigen um an einen kalten nebligen Kratersee zu kommen, der als solcher gar nicht zu erkennen ist, bleibt bis heute ungeloest.....

Bestellen uns ein Kollektivo, dass uns ueber 1 1/2 Stunden huckligen Weg und 1/2 Stunde geteerte Strasse zureuck nach Moyogalpa bringt, von wo aus wir am naechsten Tag die Faehre zum Festland zurueck nehmen wollen. Bekommen zum Glueck ein recht nettes Hotel "Los Anchitos", in dem erstmal alles ganz doll duschen und wo wir gut zu abend essen koennen. nach einem Absacker in einer Bar muss ich von Scott und Mike Abschied nehmen, da ich ab naechsten Tag um viertel vor 6 die Faehre nehmen moechte, um mich nach San jose durchzuschlagen, waehrend die Jungs ausschlafen moechten und dann nach San Juan del Sur in Nicaragua fahren moechten. Faellt mir nicht ganz leicht, da ich die beiden - insbesondere Scott - doch sehr in mein Herz geschlossen habe. Aber so ist da mit dem Reisen...


21.12.

Nehme morgens zusammen mit Anat und Jane die Fahere zum Festland und trenne mich dort von den beiden, da ich die einzige bin, die dirket nach San Jose fahren moechte. Bekomme ein sehr guenstiges Taxi, dass mich an die grenze bringt. Die Ausreise aus Nicaragua ist zum Glueck kein problem, da ich recht frueh bin und ich bekomme an der Grenze sogar den letzten Platz in einem Tica Bus, der direkt nach San jose faehrt. Die Schlange auf der Costa Rica Seite ist etwas laenger, aber dennoch ueberschaubar und ich bekomme ohne Probleme meinen Stempel.