Saturday, January 20, 2007

Costa Rica - San Jose und Umgebung

09.12.-13.12.


Werde morgens von Eva Ulmer, der Produzentin eines Radioprogramms fuer Kinder hier in San Jose, genannt "UPE", abegeholt und wir fahren mit ihrem uralten orangenen VW Bus (tolle Farbe, sicherlich Sammlerwert, aber leider mehr in der Werkstatt als er gefahren wird - auch wenn sie ihn erst vor einigen Wochen gekauft hat. In der Zeit, in der ich in San Jose bin, muss er sicherlich weitere 5 mal in die Wekstatt und ich glaube kaum, dass ich den Tag noch miterleben, an dem kein Oel aus dem Motor tropft;-)))) nach Piedades, einem kleinen Ort ca. 20 Minten von San Jose enfernt.

Hier wohne ich die naechsten Tage bei der 68-Jaehrigen Dame Tía Nena, die eine ganz herzliche Person und eine wunderbare Koechin ist.
Habe ein Zimmer mit einem grossen Bett fuer mich ganz allein!!! In Piedades ist auch die Stiftung, bei der Eva ihren Arbeitsplatz hat. Die Stiftung ist in einem schoenen Haus weiter oben auf einem Berg untergebracht mit einem wunderbaren Garten und tollen Blick ueber die Berge rund um San Jose.

Eva und ihre Mitarbeiterin Yorleny sind super nett und Eva uebersetzt das meiste fuer mich, damit ich verstehe, worum es bei den Radiosendungen geht. Mein Spanisch ist zwar inwischen so gut, dass ich eine halbwegs geschiete Unterhaltung hinbekomme, aber ich bemerke doch recht schnell, dass es definitiv nicht gut genug ist, um bei der Produktion der Radiospots mitzuhelfen. Daher beschraenkt sich meine Rolle eher aufs zuhoeren.

Da ich auch leider etwas erkaeltet bin brauche ich ohnehin viel Ruhe und verbringe die naechsten Tage eher weniger aktiv. Abends gehe ich meist frueh schlafen oder gehe mit Eva oder Yorleny ins Kino. Habe bald alle Filme durch, die das Kino zu bieten hat, aber Kino ist einfach eine ganz wunderbare Erfindung und die Filme hier werden zum Glueck alle auf Englisch gezeigt.


14.01.


Nach vier Tagen Ruhe muss ich mich dann doch mal wieder bewegen und nehem den 5 Uhr Bus nach San Jose um dort den 6:30 Bus nach Monteverde zu bekommen.

Die Fahrt dauer ca. 4-5 Stunden und geht die letzte Stunde ueber ziemlich holprige Wege durch die Berge.



Die Aussicht von dort ist allerdings fantastisch und man kann bis zum pazifischen Ozean schauen.
Komme gegen Mittag in Monteverde an und nehme ein Zimmer im Pacifico Hotel fuer 5 Dollar die Nacht. Da ich den ganzen Nachmittag noch vor mir habe, melde ich mich fuer den Tag fuer eine Canopy Tour an. Das ist die Aktiviteat, die man unbedingt in Monteverde machen muss. Dabei haengt man gesichert mit einem Kletterguertel an einem kurzen Seil. Dieses ist mit einer Rollvorrichtung an einem langen Drahtseil befestigt, das zwischen zwei Masten gespannt ist. Man klingt sich dann an dem Seil an einem Masten ein und rollt an dem Drahtseil entlang zu dem andern Masten. Ich entscheide mich fuer die Agentur "Extremo Tours", weil die angeblich die hoechsten und laengsten Drahseile haben. Ich schaetze mal, dass die hoechsten an die 200 Meter hoch und ca. 500 Meter lang sind.












Da ich die einzige bin, die die Tour an diesem nachmittag gebucht hat, habe ich drei junge Costaricaner als Tourguides fuer mich allein. Sehr nett. Man haengt wirklich ganz schoen hoch und duest teilweise mit 30 kmh die Seile entlang. Toll!
Haben auch die ganze Zeit Sonnenschein. Aber es weht ein ganz schoen starkter Wind und teilweise denke ich schon, dass ich mich gleich ueberschlage, aber es geht natuerlich alles gut und ich bin total begeistert.

Abends koche ich zusammen mit einem Franzosen, der im gleichen Hotel wohnt und wir gehen spaeter auf ein Getraenk in die "Dorfdisco", in der fast nur Einheimische und ein paar Quoten-Amis sind.


15.01.

Werde um 10:30 von einem Shuttle abgeholt und fahre zu einer Tour ueber die "Suspension-Bridges". Dabei wandert man ueber insgesamt 8 schmale Haengebruecken durch und teilweise ueber den Regenwald.
















Die Wanderung dauert ca. 1 1/2 Stunden und ich habe wieder mal Glueck und bin fast komplett allein auf der ganzen Strecke. Da ich hier im Regenwald bin, ist auch das Wetter woertlich entsprechend bescheiden, aber zum Glueck fisselt es nur so vor sich hin. Die Agentur, die die Brueckentour anbietet, hat im gleichen Gebiet auch ihre Canopy Tour und waehrend ich wandere kann ich einige Leute oben in der Luft bei der Zip Line Tour beobachten.














Habe beschlossen, dass heute ein Aktivitaetentag ist und laufe nach der Brueckentour zum Nationalpark von Santa Elena und wandere den 5 Kilometer Enchantate Trail durch den Regenwald. Ziemlich einsam hier und ich treffe auf dem Weg nur 4 weitere Menschen.













Man sieht wohl ziemlich viele Regenwaldplanzen, aber ansonsten passiert nicht Spektaluaeres. Ausser dass sich genau in dem Moment, als ich in meinen Apfel beissen moechte, eine Spinne von oben abseilt und sich fett auf meinen Apfel setzt - den ich dann natuerlich nicht mehr esse sondern in hohem Bogen von mir werfe. Sicherlich ein nettes Bild von aussen betrachtet!










16.01.


Fahre mit dem Jeep-Boat-Jeep Shuttle, das mehr ein Minivan-Boot-Minivan ist, von Monteverde nach La Fortuna und lerne auf dem Weg ein nettes franzoesisch sprechendes Paerchen aus Canada kenne - mit einem gruseligen Quebec-Franzoesisch-Akzent, an den ich mich aber mit der Zeit auch gewoehne. Wir sind ja mulitlingual!



Die Fahrt dauer ca. 3 Stunden und fuehrt wieder durch die typische gruene und bergige Landschaft von Costa Rica.



Man sieht hier auch alle Nase lang die tollsten Regenbogen.





Wir kommen mittags in La Fortuna an, finden ein Dreierzimmer im Choza Inn und buchen fuer den Nachmittag die "Vulkan Arenal Night" Tour, bestehend aus einer Wanderung durch ein Regenwaldreservoir mit Blick auf den Vulkan, einer Fahrt zu einem Mirador mit Blick auf den fuerspeienden Vulkan und anschliessend einem 3 stuendigen Aufenthalt in den Hot Springs "Baldi". Klingt toll, verlaeuft aber leider etwas anders! Wir starten um 15 Uhr zu dem Reservoir, wandern dort auch tatsaechlich - jedoch in stroemendem Regen und so tief haengenden Wolken, dass man noch nicht mal den Fuss des Vulkans erahnen kann. Kommen zwei Stunden spaeter nass bis auf die Knochen wieder beim Bus an und fahren zu dem mirador, wo man genau so viel sieht wie bei der Wanderung - naemlich nichts! Die Hot Springs sind allerdings wirklich hot! Es gibt zahlreiche Becken mit 8 verschiedenen Temperaturen. Das heisseste becken ist 67 Grad warm und ich kann nur fuer einen kurzen Moment meinen Fuss reinhalten. Man fuehlt sich wie das Huehnchen im Kochtopf und ich kann es kaum glauben, dass ein mann es tatsaechlich schafft seinen kompletten Koerper in das Wasser zu tauchen. Wir halten uns dann eher im 39 grad Becken auf, in dessen Mitte es eine Cocktailbar gibt. Geht es noch dekadenter? Und das in Costa Rica!

17.01.

Am naechsten Tag regnet es in Stroemen und meine Klamotten sind immer noch nass und sowieso reicht mir das Wetter, sodass ich beschliesse, nach San Jose zurueck zu fahren. Pierre Luc und Karine aus Canada kommen ebenfalls mit. Die Fahrt dauert wieder ca. 5-6 Stunden und wir kommen erst abends in Costa Rica an. Fahren wie immer zum Costa Ricas Backpacker in San Jose, wo ich fuer eine Nacht bleibe.


18.01.-21.01.

Fahre zurueck nach Piedades und verbringe dort die letzten Tage in Costa Rica bei Tía Nena und zusammen mit Eva und Yorleny beim Radio UPE. Eher ruhig und beschaulich. Alles andere als ruhig und beschaulich, ist was hier grad im Internet abgeht waehrend ich meinen Blog update. Zu meiner Rechten sitzt ein Typ, der jede Minuten die Arme nach vorne streckt und mit den Haenden schuettelt - ob das eine Fingeruebung ist oder ob er durch die Webkamera jemandem winkt? Keine Ahnung. Noch toller ist der Typ davor, der genau wie ich seit mehreren Stunden hier im Internetcafe hockt und sich die ganze Zeit einen Pornofilm nach dem naechsten anschaut. Ich habe direkten Blick auf seinen Computer und kann kaum glauben, was der alles an Fotos und Filmen im Internet gefunden hat. Ist ihm auch anscheinend garnicht unangenehm, dass jeder, der vorbeikommt, auf seinen Bildschirm gucken kann. Unglaublich!