Im Outback - von Alice Springs zum Uluru und nach Darwin
18.03.-25.03.
Fliege nach Alice Springs, von wo aus ich eine Tour durchs Outback zum Uluru und anschliessend hoch nach Darwin gebucht habe. Alice Springs ist irgendwie ein bisschen gruselig. Es ist kaum eine Menschenseele auf der Strasse und die wenigen, die man trifft, sind ziemlich seltsam. Das Hostel ist das schlechteste, das ich in Australien bisher gesehen habe. Nicht besser macht das ganze die Tatsache, dass es unglaublich heiss ist und einem permanent Fliegen um den Kopf schwirren (aber Alice Springs it Fliegentechnisch noch harmlos, wie sich spaeter herausstellt). Das einzig spannende in Alice Springs scheint zu sein, dass es ausnahmsweise am Tag vorher mal so richtig geregnet hat und der ansonsten trockene Fluss komplett ueberflutet ist.
Da ich 2 Tage in Alice Springs habe, beschliesse ich am naechsten Tag eine Wanderung zu machen, die abgesehen von den Fliegen um meinen Kopf auch ganz toll ist.
Laufe einen Track am Fluss entlang ueber rote Erde zur alten Telegraphstation. Die einzigen, die ich unterwegs treffe, sind ein paar Kaengurus, die unter einem Baum ihren Mittagsschlaf machen und nicht so ganz wissen, ob ich gefaehrlich genug aussehe um davon zu huepfen oder doch harmlos genug sind, sodass sie faul liegen bleiben koennen.
Am naechsten Tag geht es um 5:15 morgens mit einer Gruppe von "Adventure Tours" Richtung Uluru. Wir sind 15 Personen - neben mir nur Paerchen, die aber alle sehr nett zu sein scheinen. Die Fahrt nach Ulara, so der Name der Basisstation in der Naehe des Ulurus dauert ca. 7 Stunden, in denen wir nur einmal nach rechts abbiegen. Ansonsten faehrt man immer geradeaus durch die rote Wueste, ohne dass irgend etwas passiert.
Wir machen zwischendurch Rast an einer Station, an der man fuer ein paar Dollar auf einem Kamel reiten kann, was ich natuerlich mitnehme. Bereits hier merkt man, dass die Fliegenplage in den etwas einsameren Gegenden deutlich schlimmer ist. Ohne das Moskitonetz um den Kopf dreht man nach wenigen Minuten durch.
In Ulara angekommen beziehen wir unser Camp und bekommen noch einen weiteren Teilnehmer fuer unsere Gruppe: Nicola aus Deutschland und meine Rettung von der Paerchenreise! Wir verstehen uns sofort super und beziehen ein Zelt zusammen.
Anschliessend geht es zu den Steinformationen von Kata Tutja, einer heiligen Staette der Aboriginals, die von den Touristen besichtigt werden kann.
Wir gehen auf eine Wanderung durch die Felsen bis zu einem Aussichtspunkt, von dem man weit ueber das Tal im Innern der Felsen schauen kann.
Gegen halb 6 machen wir uns auf zum Uluru-Sunset-Punkt, von dem aus man bei gutem Wetter den Sonnenuntergang auf dem Uluru sehen kann.
Leider haben wir so gar kein gutes Wetter und von Sonnenuntergang ist weit und breit nichts zu sehen.
Um so lustiger ist allerdings das Spektakel drum herum. Nicht dass einer denkt man waere in der Wueste in der der Mitte Australiens alleine. Nein, den Sonnenuntergang - ob sichtbar oder nicht - muss man zusammen mit 100ten von Touristen teilen, die dabei Champagner trinken und Cracker essen. Ein mystisches Gefuehl, das man sich eigentlich fuer den Uluru erhofft hat, kommt nur schwer auf.
Auch wenn der Ayers Rock wirklich von nahem betrachtet selbst mit Regenwolken verhangen fantastisch aussieht. Nach dem nicht vorhandenen Sonnenuntergang geht es zurueck ins Camp, wo wir alle gemeinsam ein Barbecue vorbereiten und anschliessend gemeinsam essen. Gegen 21 Uhr sind fast alle muede und wir gehen ins Bett.
Am naechsten Tag muessen wir bereits um 4:30 aufstehen um rechtzeitig zum wieder nicht vorhandenen Sonnenaufgang am Sonnenaufgangparkplatz zu sein. Denn auch heute ist es ziemlich bewoelkt. Immerhin sieht man aber ein bisschen mehr als am Abend zuvor. Da es zu gefaehrlich ist, bei Regen auf den Uluru zu steigen, starten wir unsere Wanderung um den Felsen herum, die ca. 2-3 Stunden dauert. Man lernt dabei viel ueber die Bedeutung des Uluru und die Traditionen der Aboriginals in Verbindung mit dem Berg.
Ich haette den Felsen auch bei gutem Wetter nicht bestiegen, da die Aboriginals ausdruecklich in jedem Folder oder Prospekt darum bitten, den Uluru als ihre heilige Staette zu respektieren und nicht hinauf zu klettern. Ist auch nicht ganz ungefaehrlich. Es sind in den letzten Jahren einige Leute toetlich verunglueckt, da der Berg sehr glatt und steil ist und es kaum etwas gibt, um sich festzuhalten.
Nach der Wanderung und einer kurzen Besichtigung des Aboriginals Center fahren wir weiter Richtung Kings Canyon. Die Fahrt dauert knapp 4 Stunden und bis wir unsere Zelte bezogen haben ist es schon wieder fast dunkel. Gegen 9 Uhr gibt es Abendessen, dass wir uns mit 1000den von fliegenden Termiten teilen muessen. Die sind naemlich alles auf Selbstmordkurs und finden es ganz toll, sich einfach kollektiv in unser Essen zu stuerzen. Man muss sehr aufpassen, nicht auf einmal ein Haufen Termiten auf der Gabel zu haben. Uaaahhhhhhh! Gegen 10 Uhr gehen wir ins Bett, weil wir auch am naechsten morgen wieder gegen 4:30 aufstehen muessen.
Es geht zum Kingscanyon mit einer knapp 4 stuendigen Wanderung.
Wir haben heute Glueck und das Wetter ist wunderbar. Gutes Wetter heisst allerdings auch 100te von Fliegen um den Kopf schwirren zu haben. Aaaahhhh! Das zehrt schon an den Nerven!
Zunaechst muessen wir die eine Seite des Canyons ueber eine seeeeehr lange und seeeehr steile Treppe erklimmen. Oben angekommen hat man einen wunderbaren Blick ueber den Canyon.
Wir laufen knapp eine Stunde an der Kante entlang und lernen von unserem Guide viel ueber die Pflanzen und Tiere, die dort leben.
Etwa in der Mitte der Wanderung fuehrt ein Weg hinunter in den Canyon, wo man in einer Oase schwimmen gehen kann.
Anschliessend muessen wir den Weg wieder hinauf klettern und setzen unsere Wanderung am Rim des Canyons fort.
Zurueck am Parkplatz angekommen fahren wir zum Mittagessen zurueck zum Basiscamp. Nicht alle von uns haben eine 4 Tages Tour gebucht und die Gruppe teilt sich in die, die nach Alice Springs zurueck fahren und die, die noch einen weiteren Tag unterwegs sind und zum Palm Valley fahren. Ich habe noch einen weiteren Tag gebucht und Nicola zum Glueck auch.
Ueber eine einsame Strasse geht es mehrere Stunden lang Richtung Palm Vally. Die Fahrt ist wunderbar und wir sehen viele Wildpferde und wilde Esel. Leider keine wilden Kamele, von denen es hier im Outback 1000de geben soll.
Da es die letzten Tage viel geregnet hat, bietet sich auf dem Weg nach Palm Valley eine Schlucht zum Baden an. Normalerweise hat diese Schlucht nicht genug Wasser zum durchschwimmen aber nach laengeren Regenfaellen soll das wohl moeglich sein, zumindest hat unser Guide das gehoert. Daher machen wir mitten in der Pampa Halt und laufen ca. 30 Minuten an einem Fluss entlang zu der besagten Schlucht. An dem Parkplatz, an dem wir unseren 4WD stehen lassen, ist ein Schild, das besagt, dass gelegentlich Pythons in das Wasser fallen koennen, weil die Felswaende drumherum sehr glatt sind. Nun gut, wir wolltens ja abenteuerlich.
Als wir am Wasser ankommen, wird nochmal deutlich, dass der Guide noch niemals vorher dort gewesen ist und auch keine Ahnung hat, welche Schlangen im Wasser rumschwimmen koennten. Aber nun sind wir einmal die 30 Minuten gelaufen um schwimmen zu gehen und nun soll das auch so sein. Nach den ersten 5 Zuegen kommt uns im Wasser etwas entgegen geschwommen und wir eilen zurueck Richtung Land - ausser unserem Guide, der sich dem "etwas" naehert und es umkreist, solange bis er herausfindet, dass es sich nur um einen Stock handelt. Puh! Es geht also weiter. Wir schwimmen durch Passagen, wo die Felswaende nur zwei Meter voneinander entfernt sind und ca., 50 Meter hoch sind. Uns kommt noch der ein oder andere Stock entgegen, den wir mit der ein oder anderen Python verwechseln. Nach ca. einer Stunde haben wir die Nase voll vom Nervenkitzel und treten den Rueckweg an. Aber aufregend wars!
Wir laufen zurueck zum Auto und machen uns auf zum Campground, auf dem wir diese Nacht bleiben.
Der Campground hat sogar eine eigene Kneipe, in der an diesem Abend ein AlleinunterhalterGitarre spielt und singt. Er sieht aus wie ein Oekohippie, macht aber super tolle Musik und wir verbringen einen tollen Abend.
Am naechsten Tag muessen wir erst um 6 Uhr aufstehen, was fuer uns in zwischen Luxus ist.
Nach dem Fruehstueck geht es auf einer 4WD Strecke zum Palm Valley. Dabei fahren wir zunaechst durch ein ausgetrocknetes Flussbett und anschliessend mit ca. 10 km/h ueber einen sehr holprigen sehr 4wheeligen Weg. Super lustig!
Im Palm Valley angekommen machen wir bei mind. 40 Grad eine einstuendige Wanderung, die mit dem Aufstieg eines Felsen beginnt. Puh! Lernen einiges ueber die Pflanzen und Tiere des Palm Valleys und es ist sehr beeindruckend das riesige Palmenmeer mitten in der heissen Wueste von oben zu sehen. Dennoch sind wir nach einer Stunde alle wieder froh am Auto mit kuehlem Wassercontainer anzukommen.
Nach einem Barbecue auf dem Palm Valley Picknickplatz zusammen mit 1000 nervigen Fliegen geht es langsam zurueck Richtung Alice Springs.
Wir machen noch einen Stop in Hermannsburg - ein besonderer Stop fuer Nicola und mich, da auch Nicola mit Nachnamen Herrmann heisst. Sogar mit doppel r und doppel n!
In Hermannsburg schauen wir uns eine alte Mission an, in der man die Kirche Schul- und Wohngebaeude besichtigen kann und von den dort lebenden Leuten viele interessante Dinge ueber die Aboriginals lernt. Z. B. darf ein verlobter Aboriginal nicht die Mutter seiner Verlobten anschauen, sondern muss immer seinen Blick in eine andere Richtung wenden, wenn sie vorbei laeuft. So verhindern die Aboriginals, dass der Verlobte sich in die Mutter seiner Verlobten verliebt, die wahrscheinlich eher sein Alter hat als seine 5jaehrige Verlobte.
Auf dem Parkplatz treffen wir dann noch zufaellig einen Deutschen, der seit 30 Jahren mit seinen 2 Kamelen und einer Kutsche durch Australien reist. Was es nich alle gibt!
Zurueck in Alice Springs gehen Nicola und ich schoen essen und trinken, da es unser letzter gemeinsamer abend ist.
Nicola fliegt am naechsten Tag nach Sydney und ich fahre mit der naechsten Adventure Tours Gruppe nach Darwin und anschliessend zum Litchfield und Kadadu National Park.
Ich wuerde gerne ein paar Fotos von dem Trip auf dieser Seite zeigen, aber leider ist meine Kamera zusammen mit 200 Fotos auf misterioese Weise verschwunden und nie wieder aufgetaucht. Daher kann ich nur kurz berichten, was auf dem Trip alles passiert ist.
Um 4;15 - wann auch sonst - muss ich aufstehen um den Tourbus nach Darwin zu nehmen. Unsere Gruppe besteht aus etwa 20 Leuten aller Nationalitaeten. Einige davon sind super nett, andere eher nervig. Verstehe mich sehr gut mit einem deutschen Paerchen aus Heidelberg, Karl und Anna und der Englaenderin Tash, mit denen ich die meiste Zeit zusammen bin.
Die Strecke hoch nach Darwin ist kurz geschildert da weniger spannend. Wir verbringen 3 Tage fast ausschliesslich im Bus und koennen einige Programmpunkte nicht machen, weil alles ueberflutet ist.
In Darwin angekommen haben wir dann einen extra Tag, in dem wir eine Krokodilfarm besuchen, was ich sehr spanend fidne. Dort gibt es das einzige Albinokrokodil, das je gefangen wurde. Wir sehen auch eine Krokodilfuetterung mit gerupften Huehnern und lernen einiges ueber ihr Ess- und Jagdverhalten. Ich moechte auf jeden Fall keinem Krokodil begegnen! Ihr Kieferschliessmuskel hat mehr Power als die Bremsen eines Jumbojets und Salzwasserkroks holen sich so ziemlich alles, was sich in irgendeiner Weise bewegt und als Nahrung anbietet - eingeschlossen mich!
Am naechsten Tag geht es mit ein paar Leuten der alten Gruppe und zwei neuen Guides, diesmal gut gebaute Aussiemaenner 9vorher hatten wir immer Frauen,-)) weiter auf die naechste Tour zum Litchfield und Kakadu National Park.
Halten zunaechst an einem Fluss, um auf eine Boottour mit Fuetterung von Kroks in freier Wildbahn zu gehen. Der Fuetterer haelt fabei eine Angel mit einem fetten Stueck Fleisch ins Wasser und lockt so die Kroks an. Wenn sie zum Bot geschwommen kommen zieht er die Angel nach oben, sodass die Kroks ca. 2 Meter aus dem Wasser gesprungen kommen muessen um das Fleisch zu bekommen. Das ganze passiert ca. 2 meter vom Boot entfernt und man fuehlt sich aufe in Auge mit dem Krokodil. Sehr spannend.
Anschliessend geht es zu einem Wasserfall, in dem wir leider nicht schwimmen koennen weil der Wasserpegel in der Rainseason zu hoch ist und es daher zu gefaehrlich ist.
Fahren daher ca. 4 Stunden weiter in den Kakadu Nationalpark, wo wir in einem andern Wasserfall schwimmen gehen wollen. Doch auch das ist wegen zu viel Waser im Fluss nicht moeglich.
Abends sitzen wir nach dem Abendessen am Campground noch lange mit ein paar kuehlen Drinks um ein Lagerfeuer und hoeren geschichten von unseren beiden Tourguides.
Am naechsten Tag geht es zum Schwimmen zu einem weiteren Wasserfall was diesmal zum Glueck moeglich ist. Der Wasserfall ist riesig und die Felsen um das Wasserloch sehr beeindruckend. Wir werden auch von keinem Krokodil attackiert und keiner verletzt sich beim Erklimmen der Felsen und Sprung ins Wasser - in erster Linie wohl, weil ich nicht dort hoch kletter,-))
Den abend verbringen wir auf einem sehr belebten Campground - wieder mit Lagerfeuer, gutem Essen und zahlreichen Getraenken....
Am naechsten Tag geht es auf einer Wanderung hinauf einen hohen Felsen, wo wir in einer Hoehle Okkermalereien der Aboriginals sehen und ansschliessend von der Spitze des Felsen einen tollen Blick ueber den gruenen Kakadunationalpark haben.
Der Heimweg nach Darwin dauert knapp 6 Stunden, da wir aufgrund von Ueberflutungen einen Umweg fahren muessen. Aber egal, ich kann wie immer im Bus wunderbar schlafen und geniesse die Fahrt durch den riesigen Nationalpark.
In Darwin zurueck bin ich am naechsten Abend zum Abendessen bei einem australischen Freund von Nicola eingeladen. Ich verbringe einen sehr unterhaltsamen Abend (,-))) mit ihm und seinen beiden Mitbewohnern Karl und John - alle drei australische Tourguides mit tollen Stories!
Verabrede mich mit ihnen fuer eine Fahrradtour am uebernaechsten Tag, die leider nie stattfindet, da ich am naechsten Tag gegen 6 Uhr abends durch Zufall entdecke, dass mein Flug nach Cairns bereits in 12 Stunden geht und nicht erst einen Tag spaeter. Nun gut, Planaenderung. Packe meine Sachen, gehe mit einem Maedel von meinem Zimmer ins Kino, treffe mich anschliessend mit ein paar Neuseelaendern und Leuten meiner Gruppe auf ein Getraenk und steige um halb 5 morgens in den Bus zum Flughafen. Man ist ja spontan und niemals muede!